Das eskalierende Commitment, auch bekannt als Entrapment, Sunk-Cost-Fallacy oder Too-Much-Invested-to-Quit-Syndrom, beschreibt ein Verhaltensmuster, das auf einer kognitiven Verzerrung basiert. Dieses Phänomen zeichnet sich durch die Neigung aus, an einer früheren Entscheidung festzuhalten und diese durch zusätzliche Ressourcen zu unterstützen, selbst wenn sich die Entscheidung als ineffektiv oder falsch erwiesen hat. Dieses Verhalten lässt sich anhand von vier klassischen Dimensionen beschreiben, die jeweils durch spezifische Faktoren gekennzeichnet sind:
Projektmerkmale: Diese Dimension umfasst die objektiven Eigenschaften und Rahmenbedingungen des Projekts oder der Entscheidung.
Psychologische Gründe: Hier spielen individuelle kognitive Prozesse und emotionale Faktoren eine Rolle, die das Festhalten an einer Entscheidung beeinflussen.
Soziale Gründe: Diese Dimension berücksichtigt den Einfluss des sozialen Umfelds und zwischenmenschlicher Dynamiken auf das Entscheidungsverhalten.
Organisationale Gründe: Hierbei werden strukturelle und kulturelle Aspekte innerhalb einer Organisation betrachtet, die das eskalierende Commitment fördern können.
Ein klassisches Beispiel ist das Concorde-Projekt. Trotz massiver Kostensteigerungen und technischer Probleme hielten die britische und französische Regierung jahrelang an der Entwicklung des Überschall-Passagierflugzeugs fest. Die Konsequenzen waren erhebliche finanzielle Verluste.
Das Bild zeigt ein denkbar plastisches Beispiel anhand eines Denkmals im Hagenbecks Tierpark in Hamburg mit der Aufschrift:
„Naturabguß zweier Riesenschlangen
die sich im Tierpark in der Nacht vom 25. bis 26. August 1909
aus Freßgier um den Kadaver eines Schwanes so ineinander verbissen,
daß sie unfähig waren, sich wieder loszulassen.
Bei dem Kampf wühlten sich die Schlangen in das Bassin ihres Behälters und ertranken. Bildhauer Josef Pallenberg“